Charlotte

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Bild von Mag.a Bernadette Maria Kaufmann

Sonntag, 14. August 2016

Reni Zawrel

Heute möchte ich euch gerne die Autorin Reni Zawrel vorstellen, die auch die "Sternenreihe" im Karina Verlag verantwortet - auf ihre Idee hin schreiben Autoren ihre schönsten Märchen <3


1.Was ist für dich der wichtigste Ansporn, eine Geschichte zu schreiben?
 
Ich würde es nicht 'Ansporn' nennen, es ist eher die Tatsache, dass mir eine Geschichte einfällt und ich diese dann so rasch wie möglich in Buchform vor mir sehen möchte.

 

2. Was beschreibst du an einem Buchcharakter zuerst: Sein Aussehen oder seine Eigenheiten?
 
Das geht bei mir in 'einem Aufwasch', denn während die Geschichte in meinem Kopf entsteht, entwickeln sich Charakter und Aussehen gleichzeitig. Ich kann nicht sagen, wie das passiert, jedenfalls sind die Protagonisten fertig individualisiert, wenn das Gesamtkonzept zur Story finalisiert ist.

 

 3. Brauchst du eine bestimmte Umgebung, um schreiben zu können?
 
Nein, nur Ruhe ist wichtig. Ruhe in dem Sinn, als ich nicht durch Telefonate etc gestört werden möchte, wenn ich schreibe. Denn während der Schreibphase - die meist so 5 - 10 Stunden andauert - entwickeln sich zum komplexen Teil, der ja bereits gedanklich vorhanden ist, noch diese und jene Szenen, die dann nur so 'aus meinen Fingern in die Tastatur fließen'. Unterbricht man mich dabei, sind Gedankengänge wie weggewischt ... manchmal sogar für immer ... Meine 'Arbeitszeit' fängt daher meist erst am Abend an, so gegen 22:00 Uhr und endet ... tja, wenn mir die Augen vor Müdigkeit zufallen :)

 

 4. Schreibst du eine Geschichte von vorne bis hinten durch, oder schreibst du zuerst einzelne Szenen, um die herum sich dann alles entwickelt?
 
Wie beschrieben, ist die Geschichte bereits 'fertig' in meinem Kopf und muss nur mehr niedergeschrieben werden. Einzelne Szenen und Passagen entwickeln sich sozusagen nebenher während des Tippens.

 

 5. Haben deine Protagonisten ein Eigenleben?
 
Auf jeden Fall. Ich beschreibe mit meinen Protagonisten Menschen, die es auch im realen Leben geben könnte. Mit allen ihren Stärken und Schwächen.

 

 6. Welche Stadt wäre für dich das perfekte Umfeld, in der du am liebsten einen Krimi verorten würdest?
 
Meine Krimitrilogie 'Damendoppel' spielt in Wien. Der Grund dafür ist einfach zu nennen: Ich wurde in dieser Stadt geboren und kenne daher jene Schauplätze, die ich in den Bänden beschreibe, sehr gut. Da für mich sehr wichtig ist, dass es sich bei einem Krimischauplatz nicht um Fantasiestädte oder -Straßen/Orte/Gassen/Plätze handelt, ziehe ich ein 'Umfeld' vor, das ich persönlich auch kenne.

 

 7. Gibt es einen Autor, den du dein Vorbild nennen würdest?

Krimis betreffend, gab Donna Leon wohl den Ausschlag dafür, dass ich überhaupt je einen Krimi geschrieben habe.

 8. Welchen Platz nimmt das Schreiben in deinem Leben ein?
 
Einen sehr wichtigen Platz. In meinen Geschichten - gleich, ob Kurzgeschichte oder Roman - versuche ich Dinge zu verarbeiten, die mich beschäftigen, mich faszinieren und ich möchte andere Menschen daran teilhaben lassen.
  
  
9.Könntest du dir vorstellen, eine Auftragsarbeit zu übernehmen – also, eine vorgegebene Handlung, die du mit Leben füllen sollst?
 
Wenn mich das Thema interessiert, warum nicht?

 

 10. Wenn dir jemand sagen würde, dass du ab sofort ein Jahr lang nichts mehr schreiben dürftest, was würdest du antworten?
 
Man kann solcherlei 'unfreiwillige Auszeiten' selbstverständlich bei mir beantragen. Fairerweise muss ich anmerken, dass die Abarbeitung solcher Anträge sehr lange dauert ... es kann schon vorkommen, dass dem Wunsch dann erst in zirka fünfzig Jahren stattgegeben wird.
  
  
11. Welchen Namen würdest du niemals einem Protagonisten geben und warum?
 
Namen, die auch nur im Entferntesten an Persönlichkeiten erinnern, die der Menschheit und dem Globus Schaden zugefügt haben. Das 'Warum' erklärt sich dadurch selbst.

 12. Wenn du ein berühmter Autor wärst (oder sein wirst), welchen Satz würdest du einem Schreibanfänger mitgeben?

Bleib immer deinem Stil treu und lass dich nicht verbiegen!

13. Was würdest du zuerst tun, wenn man dir einen Literaturpreis verleihen würde?
 
Mich sprachlos hinsetzen ...
 
 
14. Was ist das Lustigste, das dir jemals passiert ist?
 
Ich möchte hier gar keine Wertigkeit abgeben, was DAS Lustigste war ... Es kommt jeweils auf die Situation an, denke ich. Da ich aber ein sehr humorvoller Mensch bin, gibt es in meinem Leben sicher einige dieser Fälle, die an den Superlativ heranreichen.
 
Dann schmuggln wir auch gleich rein, wie du auf die Idee zur Sternenreihe kamst...
 
Völlig konträr zu Kriminalromanen, Kurzgeschichten in verschiedenen Genres oder auch Love-Storys gehört meine große Liebe den Märchen. Zwar nicht unbedingt denen, die schon in meiner Kindheit zu den bekannten Erzählungen aus diesem Genre zählten, sondern viel mehr Geschichten für Kinder - besonders den Kindern von heute. Ein Zusammenspiel von Fantasie, Wirklichkeit und eben dem Flair, das eine kindergerechte Geschichte ausmacht. Da ich schon meinen Söhnen, als sie im entsprechenden Alter waren, gerne selbsterfundene 'Gute-Nacht-Geschichten' erzählt habe, lag es nahe, die Sterne für eine Märchenreihe dazuzuholen. Als Märchenbuch-Teamleiterin im Karina-Verlag entstand somit die Idee, märchenhafte Anthologien in der 'Sternenreihe' herauszugeben.


Vielen herzlichen Dank liebe Reni und noch viel Erfolg mit der Sternenreihe und natürlich auch all deinen eigenen Texten <3

Euch allen wünsche ich viel Freude beim Kennenlernen dieser Autorin und eine schöne Zeit!

Alles Liebe, Bernadette 

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